LOT-Theater
Jakob Bro Trio Ein Konzert der Initiative Jazz Braunschweig e.V.


So. 23.04.2017 um 20:00 Uhr
LOT-Theater,
Kaffeetwete 4 a, 38100 Braunschweig

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Der dänische Jazzgitarrist Jakob Bro lässt sich und seiner Musik gerne Zeit. Viel Zeit. Man kann sich den Dänen als Aquarellisten auf der Gitarre vorstellen. Mit viel Hall tupft er sparsam Töne in den Raum, wo sie langsam verschwimmen und erst im Zusammenspiel mit verblassenden Klängen ihre volle Wirkung entfalten. Die musikalischen Kunstwerke sind auf dem aktuellen Album „Gefion“ zu finden, mit dem Bro sich nun auch auf dem Münchner Label ECM als Leader präsentiert. Hier konzentriert sich der Jazzgitarrist auf sich und sein Trio. Dessen Bassist Thomas Morgan war es auch, der Bros minimalistische, dabei hochmelodiöse Kompositionen mit seinem warmen Spiel verankerte. Als Dritter im Bunde fungierte Drummer Joey Baron. Der erfahrene Begleiter von Jazzgitarrengrößen wie John Abercrombie, Jim Hall und Frisell erweist sich als Glücksfall. Meist mit Schlagzeugbesen, oft auch nur mit bloßen Händen bringt Baron das Drumset zum Singen. Zwar bevorzugt Bro für seine oft schwebend wirkende Musik einen klaren, lange anhaltenden, vor allem mit Delay-Effekten angereicherten Gitarrenton, wenn er aber einen Blues-Shuffle anstimmt, kommt eine andere, knochentrockene Stimme hinzu. Mit unberechenbaren Phrasierungen entgeht er Klischees und erinnert am ehesten an das eigenwillige Spiel von Howlin' Wolfs einstigem Gitarristen Hubert Sumlin. Wenn Bro zur Bottleneck greift, hört sich das an, als würde David Lynch Slide-Gitarre spielen. In Uptempo-Stücken ist der Däne ein Meister dahinperlender Phrasen, eingängig, aber nie kitschig. Schönheit, sie kommt bei Jakob Bro auf leisen Sohlen.

Eine Veranstaltung der Initiative Jazz Braunschweig e.V. | Gitarren: Jakob Bro (DK) | Drums: Joey Baron (US) | Bass: Thomas Morgan (US)

Gefördert durch die Sparkassenstiftung Braunschweig und das Kulturinstitut der Stadt Braunschweig

Eintritt: 25 Euro / ermäßigt 22 / Schüler 10 Euro

Jakob Bro Trio – © Fotografin: Karolina Zapolska