#rettedeintheater – Demo am 10.11.2021 von 11-14 Uhr
Aus ganz Deutschland fahren Theaterbeschäftigte und Freie Theater am 10. November 11-14 Uhr zur Demonstration unter dem Titel #rettedeintheater nach Hannover, um gegen Einsparungsabsichten des Landes Niedersachsen bei den Theatern zu protestieren. In der Pressemitteilung der Aktionsgruppe heißt es:
"Kürzungen nach dem pandemiebedingten Lockdown sind unverantwortlich. Die Einschränkungen wegen Corona und der deswegen erforderliche Mehraufwand erfordern eher mehr finanzielle Unterstützung des Landes.
Milliarden von Euro wurden zur Verfügung gestellt, um die Institutionen vor dem wirtschaftlichen Kollaps zu bewahren. Die Absicht von Niedersachsen, die Tariferhöhungen für ihre Theater nicht ausgleichen zu wollen, führt zwangsläufig zu Personal- und Angebotsabbau. Und auch die Freien Theater brauchen zur Stabilisierung ihrer kulturellen Arbeit in der Fläche die Spielstättenförderung Freier Theater über das Jahr 2021 hinaus.
Einsparungen bei den Theaterbetrieben tragen zur Sanierung des Landeshaushaltes keineswegs bei, bringen die Theater, die ohnehin auf dem Zahnfleisch gehen, in eine gefährliche Schieflage.
Viele Theatermitarbeitende arbeiten längst in prekären Arbeitsverhältnissen. Mindestgagen von 2000€ bei befristeten Verträgen, geteilten Diensten, 44-Stunden Wochen und Wochenenddiensten, trotz abgeschlossenem Hochschulstudium - und freischaffende Künstler:innen, die gegen Miete statt Gage arbeiten – diese Arbeitsbedingungen sind untragbar. Die Bemühungen hin zu besseren Arbeitsbedingungen werden durch den aktuellen Haushaltsplanentwurf 2022/23 politisch massiv geschwächt.
Die Theaterschaffenden fordern: leere Versprechungen reichen nicht! Die Politik muss endlich begreifen, dass zukunftsfähige Kultur einer auskömmlichen Finanzierung bedarf, statt eines immer wiederkehrenden Kampfes, um über die politische Liste einen kleinen Obulus zu erhaschen. Dass Niedersachsen auf dem drittletzten Platz in den Pro-Kopf Ausgaben für Kultur im Ländervergleich liegt, ist ein Armutszeugnis.
Das Publikum der Theater demonstriert gemeinsam mit den Kulturschaffenden. Gerade jetzt ist ein vielfältiges Kulturangebot wichtiger denn je."
Organisiert und initiiert wird der Protest von den Arbeitnehmer:innen, vertreten in den Theatergewerkschaften DOV, VDO, GDBA und Ver.di.
Es werden Demonstrationsteilnehmer:innen in vierstelliger Anzahl erwartet.