Pressemitteilung der Behörde für Kultur und Medien Hamburg
Hamburg stärkt in enger Abstimmung mit dem Dachverband freie darstellende Künste (DfdK) die Förderung der freien Szene deutlich. Damit soll die vielfältige freie Szene in Hamburg gestärkt und die Projektförderung so ausgestattet werden, dass die gestiegene Honoraruntergrenze berücksichtigt werden kann. Dies hat Kultursenator Dr. Carsten Brosda heute zusammen mit dem Dachverband freie darstellende Künste in den neuen Räumlichkeiten des monsun.theater in der Billrothstraße 79 vorgestellt.
Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Mit großem Engagement und hoher Kreativität bringen die Freien Darstellenden Künste in Hamburg wichtige gesellschaftliche Themen auf die Bühnen. Die Kulturstadt Hamburg hat eine ausgesprochen vielfältige freie Szene, die der Kultur in der Stadt immer wieder genreübergreifend wichtige Impulse gibt. Ich bin froh, dass die Behörde für Kultur und Medien die freie Szene weiter stärken kann. Die neuen Förderprogramme sind mit der Szene erarbeitet worden und ergänzen die bisherigen Angebote optimal. Wichtige Themen wie die Erschließung neuer Zugänge zu Räumen, größere Sichtbarkeit der Freien Szene und langfristige Förderung werden damit angegangen.“
Der Vorstand des Dachverbands freie darstellende Künste Hamburg e. V.: „Der Aufwuchs der Fördermittel für die Künstler:innen und die Kunst der freien Szene in Hamburg ist ein starkes Signal in herausfordernden Zeiten. Das schafft Raum für künstlerische Projekte und nachhaltige Strukturen. Als Dachverband setzen wir uns weiterhin für noch bessere Strukturen ein, um die Vielfalt der freien Szene in Hamburg noch nachhaltiger zu fördern und zu verbessern. So stärken wir nicht nur die Kulturstadt Hamburg, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag zur Gestaltung und Weiterentwicklung gesellschaftlicher Themen. Wir danken der Stadt Hamburg und der Behörde für Kultur und Medien für ihr Engagement und die konstruktive Zusammenarbeit und feiern die deutliche Erhöhung der Fördermittel, die eine spürbare Stärkung der freien darstellenden Szene ermöglicht.“
Anpassung bestehender Förderungen:
Die Mittel für die Projektförderung steigen um insgesamt 180.000 Euro im Jahr, sowie die mehrjährige Konzeptionsförderung um 120.000 Euro im Jahr. Damit soll insbesondere die Einhaltung der Honoraruntergrenze ermöglicht und im Bereich Sprechtheater, Musiktheater und Performance auf die seit Jahren sehr hohe Zahl der Anträge reagiert werden.
Zudem wird die schon bestehende, vom DfdK administrierte Diffusionsförderung (Wiederaufnahme- und Gastspielförderung) in 2025 um 200.000 Euro auf insgesamt 300.000 Euro angehoben, um die Sichtbarkeit der Freien Szene zu erhöhen und nachhaltiges Produzieren zu stärken.
Im Bereich der allgemeinen Projektförderung werden bereits auf Grundlage der neuen Förderstruktur für die Spielzeit 2025/26 insgesamt 58 Projekte der freien darstellenden Künstlerinnen und Künstler mit 2.055.000 Euro gefördert. Das entspricht einem Aufwuchs von 300.000 Euro in der Vergabe der Mittel, über die fünf unabhängige Fachgremien berieten. Eine Übersicht über alle zur Förderung empfohlenen Projekte finden Sie hier.
Neue Förderinstrumente:
Eine neue Kontinuitätsförderung fördert drei bereits etablierte Künstlerinnen und Künstler mit jeweils 100.000 Euro pro Spielzeit über drei Jahre. Mit diesem Fördermodul soll die Szene auch qualitativ gestärkt werden. Eine Ausschreibung der Behörde für Kultur und Medien ist für die erste Jahreshälfte 2025 geplant.
Darüber hinaus wird ein Kofinanzierungsfonds eingerichtet (200.000 Euro im Jahr), der Künstlerinnen und Künstlern ermöglicht, sich auf Bundesfördergelder zu bewerben, für die eine Kofinanzierung durch die Stadt notwendig ist. Mittelfristig können so Fördermittel aus dem Bund und perspektivisch auch aus Europa besser in Anspruch genommen und so mehr freie Projekte in Hamburg ermöglicht werden.
In Zusammenarbeit mit dem Dachverband freie darstellende Künste wird zudem ein Proberaumfonds (200.000 Euro im Jahr) konzipiert, der die bestehenden Proberaumstrukturen stärkt und neue Zugänge zu weiteren Räumen ermöglichen soll.
Im Bereich Tanz wird die Förderung des bundesweit einmaligen und preisgekrönten Netzwerks explore dance – Tanz für junges Publikum um 33.000 Euro auf 180.000 Euro im Jahr erhöht.
Zudem erhalten die Choreographinnen Antje Pfundtner, Jenny Beyer, Ursina Tossi vergleichbar mit der Förderhöhe der Kontinuitätsförderung eine Förderung in Höhe von 300.000 Euro im Jahr. Damit sichert die Stadt die Arbeit dieser renommierten Hamburger Tanzschaffenden, unabhängig von Förderentscheidungen anderer, und setzen die durch Tanzpakt begonnene Strukturförderung auf Landesebene fort. Mit den Mitteln verfestigen sich Strukturen für den Tanz in der Stadt und machen gleichzeitig weitere Fördermittel auf Bundesebene möglich.
Foto: Brett Garwood via unsplash